23 August 2017

Die Content Management Systeme WordPress, Joomla und TYPO3 im Vergleich

Um mit einer Unternehmens-Website möglichst viele Besucher anzulocken und zu halten, braucht man ansprechende Inhalte: Texte, Bilder, Videos und Grafiken bieten nicht nur Mehrwert für Leser und User, sie werden auch von Suchmaschinen positiv registriert. Doch diese Inhalte müssen erst einmal verwaltet, veröffentlicht, aktualisiert und kommuniziert werden. Dabei helfen Ihnen Content-Management-Systeme: Sie bieten den Vorteil, dass einmal eingerichtet neue Inhalte und Bilder schnell und unkompliziert eingestellt, optimiert oder verändert werden können. Im Digitalen Zeitalter, in dem wir uns aktuell befinden, gibt es jedoch so viele Content Management Systeme wie Sand am Meer, in Zahlen zwischen 250 und 300 auf dem Markt. Von umfangreichen Enterprise- bis hin zu Community- und Kollaborationslösungen und einfachen Baukästen-Lösungen ist alles dabei.

Wir liefern Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Anforderungen an ein CMS und darüber hinaus einen Vergleich der bekanntesten Open-Source-Lösungen.

TYPO3 CMS im Vergleich

TYPO3 ist mit Weltweit über sechs Millionen Downloads neben WordPress und Joomla! das wohl bekannteste Open-Source-CMS in unserem CMS-Vergleich und kommt verstärkt im europäischen Raum zum Einsatz. In Deutschland macht das laut builtwith 8,16%, knapp hinter Joomla! mit 9,93% der genutzten Content Management Systeme in Deutschland aus. Das Enterprise-Content-Management-System wird in über 50 Sprachen sowie mit über 5000 Erweiterungen angeboten. Weite Verbreitung findet TYPO3 vor allem im deutschsprachigen Raum, wo das CMS als Paradelösung für große Unternehmens-Portale und E-Commerce-Plattformen gilt. Doch TYPO3 ist wohl auch das am häufigsten falsch eingesetzte CMS: Das System ist komplex und kann mehr, als die meisten für ihre Seite benötigen.
Offizielle Typo3-Website: http://typo3.org/
Kostenloser Download Typo3: http://typo3.org/download/

Vorteile von TYPO3 im Vergleich zu anderen CMS

Die integrierte Rechteverwaltung ist im Vergleich zu anderen Content Management Systemen sehr umfangreich und ermöglicht den Administratoren, unterschiedliche Rollen und Rechte für die Benutzer einzurichten. Weitere Positive Aspekte:

  • Der modulare Aufbau, die vergleichsweise starke Konfigurationssprache Typoscript und die Möglichkeit, Veränderungen des Codes mit XClasses lokal auszulagern, machen TYPO3 nahezu unbegrenzt erweiterbar und anpassbar.
  • Das System ist weitverbreitet, man findet also auch immer Hilfe bei Experten dafür.
  • Das CMS wird ständig weiterentwickelt, man ist also immer auf dem neuesten Stand der Technik.
  • Viele Entwickler erweitern das CMS mit Templates (den Layouts), Plug-ins und Widgets.

Nachteile von TYPO3

Die Lernkurve ist im Vergleich zu den anderen Systemen für Entwickler eher flach, und die Installation, Konfiguration und Administration erfordert Fachwissen, um TYPO3-Fehler zu vermeiden. Hier bieten jedoch eine Vielzahl an Büchern und Dokumentationen Hilfe. Weitere negative Aspekte:

  • Das CMS benötigt eine Datenbank, die Servereinstellungen sind für den Endandwender nicht so einfach zu meistern.

Fazit zu TYPO3:

TYPO3 zeichnet sich in unserem CMS-Vergleich durch die Ausrichtung als Enterprise-Content-Management-System aus und spielt seine Stärken vor allem bei größeren und oder komplexen Internet-, Extranet- oder Intranet-Projekten aus.

WordPress im Vergleich zu anderen Content Management Systemen

Der vergleichsweise hohe Bekanntheitsgrad von WordPress kann mit den neun Millionen Downloads und über 41.000 Plugins und Erweiterungen ganz einfach dargestellt werden. Weltweit ist WordPress das meistgenutzte Open-Source-CMS in unserem CMS-Vergleich. Ursprünglich als Blogsystem gedacht und entwickelt, stehen für die Grundinstallation inzwischen diverse Erweiterungen zur Verfügung, die es ermöglichen, die Software zu einem voll funktionsfähigen Content-Management-System aufzurüsten – inzwischen gibt es kaum Funktionen für eine Website, die mit WordPress nicht möglich wären.
Doch daduch hat das CMS seine Einfachheit verloren: Früher war es klein, kompakt und schick – heute ist es relativ groß, komplex und schwerfällig.
Offizielle WordPress-Seite: http://wpde.org/
Kostenloser Download von WordPress: http://wpde.org/download/

Vorteile von WordPress als CMS im Vergleich

Die populäre “Fünf-Minuten-Installation” von WordPress und die äußerst bedienungsfreundliche Administrationsoberfläche haben einen wesentlichen Teil zur starken Verbreitung des Systems beigetragen. Hinzu kommt die einfache Integration von Plugins, die Vielzahl kostenloser Themes und die komfortable Aktualisierung. Suchmaschinenfreundliche URLs (Real-URLs) können ohne die Installation von Erweiterungen eingerichtet werden. Eine große Community und eine gute Dokumentation runden das Gesamtpaket sehr gut ab. Weitere Vorteile:

    • Der Aufwand für Installation und Einrichtung ist überschaubar.
    • Es gibt eine riesige Anzahl von Templates – sowohl kostenlos als auch für kleines Geld.
    • Erweiterungen wie Plugins und Widgets ermöglichen jede Menge Features.
    • WordPress eignet sich gut für Suchmaschinenoptimierung.

Nachteile von WordPress als Content Management System

Funktionen größerer Portale, wie multilinguale Seiten, werden nur über ein Plugin unterstützt. Sie sind deshalb relativ aufwendig zu verwalten und nicht, wie von WordPress eigentlich gewohnt, intuitiv und weisen häufig Sicherheitslücken auf. Das Einrichten von Rollen und Rechten wird nativ leider nur bedingt von WordPress unterstützt, kann aber bei Bedarf durch Plugins erweitert werden.
Größtes Problem: Bei vielen Besuchern auf Ihrer Seite sind die Anforderungen an den Datenbankserver hoch.
WordPress liefert viele Updates, leider teilweise mit Sicherheitsrisiken.

Fazit zu WordPress:

WordPress ist die beste Wahl wenn eine Seite Hauptsächlich in Blogging- oder News spezialisiert werden soll, mit verhältnismäßig einfachen Seitenstrukturen. Wird jedoch ein stabiler Webseitenbetrieb angestrebt, stellt WordPress bei einem hohen Besucheraufkommen vergleichsweise hohe Anforderungen an den Server. Anwender die komplexe Multi-Domain-Projekte mit mehrsprachiger Ausrichtung anstreben, sollten statt WordPress lieber ein Enterprise Content Management System wie TYPO3 ins Visier nehmen.

Joomla! als CMS im Vergleich

Mit 2,5 Millionen Installationen weltweit ist Joomla! der zweitgrößte Vertreter auf dem CMS-Markt. Joomla ist vor allem in den USA eine sehr verbreitete Content Management System Lösung. Die Anzahl der Downloads liegt im deutlich zweistelligen Millionenbereich. Das CMS richtet sich gleichermaßen an Einsteiger und Fortgeschrittene, ist in der Anwendung jedoch anspruchsvoller als WordPress. Anders als beim Markführer werden umfangreiche CMS-Funktionalitäten bereits ohne Erweiterung bereitgestellt. Ein Bonus für Laien ohne professionellen IT-Hintergrund ist die gute Dokumentation in Form von community-gestützten Online-Handbüchern sowie das aktive Nutzerforum.
Offizielle Joomla!-Seite: http://www.joomla.de/
Kostenloser Download von Joomla!: http://www.joomla.org/download.html

Vorteile von Joomla! CMS:

Die Installation ist zwar nicht ganz so einfach wie bei WordPress, aber noch überschaubar und ohne Fachwissen zu bewerkstelligen. Das Gleiche gilt für die Verwaltung der Inhalte, wenn das Prinzip verstanden wurde, dass Inhalte nicht seitenbasiert, sondern objektbasiert verwaltet werden. Die Generierung von Templates ist äußerst bedienungsfreundlich und bietet eine modulare Template-Erstellung durch die dynamische Zuweisung von einzelnen, vordefinierten Inhaltselementen, ähnlich wie Templa Voila bei TYPO3. Joomla ist komplett objektbasierend auf dem MVC Framework (Modell View Controller) aufgebaut und gibt so auch Entwicklern die Option, individuelle Erweiterungen für Joomla zu programmieren.

  • Die Installation und Einrichtung des CMS sind einfach und gut dokumentiert.
  • Es gibt jede Menge Erweiterungen und vorgefertigte Designs

Nachteile von Joomla! als Content Management System:

Erweiterungen sind in Joomla in Plugins, Komponenten und Module gegliedert, die wieder im Frontend und Backend eingesetzt werden können. Das ist nicht immer intuitiv und kann teilweise zu Irritationen führen. Weitere Problempunkte, die jedoch meist nur bei größeren Projekten eine Rolle spielen, sind die Rechteverwaltung und die Freigabeprozesse. Leider sind die ausgereiften Erweiterungen teilweise kostenpflichtig, oder sie erfordern eine Registrierung beim Anbieter.

  • Das System bietet Hackern einige Angriffsmöglichkeiten, da das System erst mit vielen Erweiterungen wirklich nutzbar ist.
  • Auch das Management der Rechte, also wer in dem System was darf, ist nicht wirklich gut.

Fazit zu Joomla!:

Joomla unterstützt grundsätzlich komplexere Seitenstrukturen als WordPress, ist aber nicht so flexibel wie TYPO3, da immer nur ein Hauptinhaltselement zugeordnet werden kann. Joomla ist somit optimal für kleinere bis große Seiten, wenn keine Freigabe-Workflows und keine Multidomain-Installationen erforderlich sind.

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